Coronavirus, eine kollektive Psychose und eine Offenbarung
von Dr. Fabio A. Ramirez
Virus bedeutet im Lateinischen Gift. Das Virus ist eine mikroskopisch kleine Struktur, die für unsere normale Wahrnehmung nicht greifbar ist, und den Parasiten schlechthin darstellt. Es hat keinen Stoffwechsel, das heißt, es ernährt sich nicht oder assimiliert nicht, es ist also ein reiner Informationsträger. Bei der Infektion einer Zelle wird ihre genetische Struktur angepasst, um sie in den Dienst des Angreifers zu stellen, und die Zelle wird gezwungen, das Virus wiederholend auf unbestimmte Zeit zu replizieren.
Häufig sind Viruserkrankungen, beispielsweise bei Kindern, selbstlimitierend, d.h. nach der Inkubationszeit und der Erscheinung von Symptomen neutralisiert das Immunsystem das Virus. So auch das Coronavirus. Laut Dr. Manuel Elkin Patarroyo, einem weltweit unbestrittenen Experten für Immunologie, heilen 97 Prozent der mit Coronaviren infizierten Patienten spontan, wobei nur 3 Prozent in den anfälligen Bevölkerungsgruppen, also ältere Menschen und Patienten mit Immunschwäche, sterben.
Die Metapher der Krankheit
Wir leben im Informationszeitalter, aber Informationen sind niemals neutral. In unserer Kultur sind sie frei verfügbar, jedoch im Allgemeinen selten unvoreingenommen, da sie den jeweiligen Zielen von Monopolen folgen, die im Dienste politischer Interessen handeln.
Weisheit hingegen ist geklärte Information, die über Erfahrungen gesammelt, und im Herzen integriert wird - mit der Absicht selbstlos anderen zu dienen.
Heute spricht man von "Infoxikation" (d.h. Vergiftung durch Information): so viele widersprüchliche Informationen, die nicht überprüft werden, durch welche ein Gerücht zur Tatsache wird, und diese Wahrheit von der Anzahl der Klicks in sozialen Netzwerken abhängt1.
Wir nehmen uns heutzutage weder zum Lesen noch zum Nachdenken Zeit, werden hauptsächlich visuell stimuliert, und “replizieren" dabei Informationen, die wir nur oberflächlich kennen und häufig ungewollt konsumieren - mit einem teilweise tödlichen Verlauf. Der Computerbildschirm ersetzt das Leben.
"Diese Botschaft verbreitet sich wie ein Virus."
Unsere Realität zu verwerfen, indem wir sie durch Überstimulation nur auf das Visuelle reduzieren, und dabei andere Sinneseindrücke auszuschließen, ist eine der großen zeitgenössischen Perversionen, die sich als Fortschritt darstellt, und zwar auf Grundlage "der menschlichen Tendenz zur Faulheit und des techno-liberalen Antriebs"2.
Es handelt sich tatsächlich um ein faschistisches Projekt, das darauf abzielt, "die Welt zu einem besseren Ort zu machen", basierend auf scheinbar freundschaftlichem Diskurs und der algorithmischen Begleitung des Lebens bis ins kleinste Detail. Ein Projekt, das teilweise verantwortlich ist für die derzeitige Entmenschlichung und der obszönen Bereicherung von einigen wenigen auf Kosten des Elends vieler.
Heutzutage werden wir beherrscht mithilfe des Virus der Desinformation und mit Lügen und Gewalt. Das Immaterielle und Entfremdete dehnt sich aus und kehrt dann auf symbolische und unverständliche Weise zurück, bei der wir uns fragen müssen, wer oder was uns infiziert hat bzw. durch uns weiterverbreitet wird. Wir sollten uns fragen, wie es um unsere Beziehung zu Eros (dem Lebensantrieb) steht, was für uns der Tod bedeutet, und welches unsere Prioritäten sind.
Von einem Moment zum nächsten brechen die Aktienmärkte in der Welt zusammen, es handelt sich um Casinos, die rein der Spekulation und dem Betrug dienen. Die perverse Weltwirtschaftsordnung und ihr Petro-Dollar brechen zusammen.
In mitteleuropäischen Ländern, in denen nach eigenen Angaben "die Familie nicht existiert", erstarken die zwischenmenschlichen Verbindungen wieder. Die Luft wird gereinigt.
Wir erkennen, dass die kollektive Psychose, durch die wir wie in einem Albtraum leben und die alles in Frage stellt, uns schon sehr lange gefangen hält. Wir selbst sind diejenigen, die sie durch unsere Mithilfe und Apathie erzeugt haben.
Es ist auch an der Zeit zu erkennen, dass Depression als Krankheit mit ihren 350 Millionen Betroffenen weltweit und ihrer hohen Selbstmordrate (in der Schweiz 15 pro 100.000 männliche Einwohner) eine stille und langanhaltende Bedrohung darstellt, die weit schlimmer ist als das Coronavirus. Alle 15 Minuten stirbt ein Amerikaner an einem Herzinfarkt.
Um geistig gesund zu werden, muss man zuerst verrückt geworden sein. Um sich selbst zu finden, muss man sich verirren. Und um die Realität zu entdecken, ist eine radikale Unterbrechung des alltäglichen Wahnsinns notwendig; damit wir überhaupt anfangen, unsere Zukunft neu zu überdenken.
Plötzlich wird den Unterdrückten gesagt, dass sie zu Hause bleiben dürfen, dass es nicht länger notwendig ist, 20 Stunden am Tag zu arbeiten, um zu überleben. Die Bourgeoisie ändert also die Spielregeln, und der Raubtierkapitalismus wird aufgeweicht aus der Angst heraus, das "Substrat" zu verlieren, aus dem dieser seinen Mehrwert erzeugt.
Ich hörte einmal einen Zen-Meister sagen, dass das Problem des Menschen sein Denken ist; in unserer Umgangssprache der "Kopf"; genau dort ist der Ursprung des Deliriums zu finden, und nun kommt das "Kronen"-Virus hinzu, um ihn zu "schmücken".
Die reale Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch das Coronavirus ist sehr gering (laut allen bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen). Was wir gerade erleben, ist, dass wir von unseren tiefsten Ängsten heimgesucht werden, mit denen wir uns bisher nicht auseinandergesetzt haben (Leben, Tod, Einsamkeit, Beziehungen), die aber immer da waren. Das Einzige, was das Coronavirus bewirkt, ist, diese zu manifestieren.
Übersetzung: Martin Ponweiser
1 Le Monde Diplomatique, 2017: "Techno-Reue in der Hyperrealität". URL: https://monde-diplomatique.de/artikel/!5390843 2 Éric Sadin, 2018: "La siliconización del mundo".